Reußenstein

Ensemble aus drei Felsen von unterschiedlichem Charakter. Während der höchste – der Hauptfels mit der Ruine – teilwei-se recht dolomitisch und alpin daherkommt, besitzen einzelne Bereiche am Südostfels Sportklettercharakter. Der Mittelfels liegt in jeder Beziehung dazwischen. Der Hauptfels bietet an seiner hohen Talseite lange Klassiker auch herausragende Sportkletterrouten, ist offiziell jedoch gesperrt. Felssicherungsmaßnahmen (die allerdings seit Jahren ruhen) gefährden den Wanderweg, der den Zustieg zur West- und Talseite vermittelt. Der besonders beliebte Mittelfels ist in Grob- und Feinstruktur stark gegliedert, sein Gestein besonders an der Talseite stark ver wittert, gutgriffig und überall bestens abgeklettert – an manchen Stellen fast schon zu stark. Die wenigen Zonen mit gelbem, würfel zuckerartigen Kalk – besonders an der Reußennadel – sind mit bloßem Auge leicht aus zumachen. Der Südostfels bietet an der Westseite außergewöhnlich kompakten Platten fels, die Kletterei an den kleinen waagerechten und oft abgerundeten Leisten verlangt Fingerkraft und sau-beres Treten. Auf der Talseite ist das Gestein nicht ganz so gut, teilweise auch ein wenig splittrig. Da die Felsen zur üblichen Hauptwindrichtung exponiert stehen, trocknen sie nach Regen sehr schnell wieder ab. Bei kühlem, bedeckten Wetter kann diese Exposition jedoch auch recht unangenehm sein – dafür fehlen dann aber die lästigen Zaungäste. An schönen Wochenend tagen steht der Reußenstein als Ausflugsziel nämlich auch bei Wanderern und Schaulustigen ganz hoch im Kurs. Wer beim Klettern bevorzugt die Ruhe vor dem trubeligen Alltag sucht, wählt dann besser ein anderes Ziel. __Sonne:__ ab frühen Mittag __Wandfuß:__ meist ebene Wege am Wandfuß entlang, der Wald an sich ist steil