Linke Tobelfelsen

Eines der traditionsreichsten Klettergebiete der Schwäbischen Alb, von dem nach der Komplettsperrung der gegenüberliegenden Talseite noch die Linken Tobelfelsen übriggebleiben sind. Gebietskenner schätzen die ruhige Lage: Verkehrslärm ist kaum zu hören, allenfalls knattern an schönen Wintersamstagen die Kettensägen der im Wald Arbeitenden, während sich an den südseitig exponierten Felsen die Wärme staut und die kalte Jahreszeit vorübergehend vergessen macht. Der Charakter der längeren Routen ist eher klassisch und vermittelt ansatzweise noch etwas vom früheren strengen Geist des Gebiets. Mittlerweile findet man aber auch kurze, komfortabel mit Umlenkhaken ausgerüstete Sportklettereien; allerdings stecken die ersten Haken auch dort eher hoch. Die Felsqualität schwankt zwischen gut und befriedigend. Viele der logischen Linien leiten durch dolomit enähnliche Risse und Ver schneidungen und entlang von Kant en. In den Wänden dazwischen ist das Gestein meist albtypisch klein-strukturiert, sprich: viele Griff- und Trittmöglichkeiten, aber manchmal ist keine ist so richtig gut, und einige wackeln sogar noch frech. Eine Besonderheit im Tobel ist die teilweise interessant ausgeprägte waagerechte Gliederung mit runden, brotlaib artig wulstigen Griffen Dort zählen Fingerkraft und Technik. Und bisweilen ein wenig Biss. Traditionsreich eben.