Fuchslay

Rhein-Main, DE

Dem unermüdlichen Erschließerdrang von Thomas und und Anke Wille hat die Kletterwelt die Entdeckung dieses versteckten und doch so nahe liegenden Felsens zu verdanken. Unter den in diesem Führer beschriebenen Felsen weist die Fuchslay die größte Anzahl an sehr schweren Routen auf. Wer der Wand zum ersten Mal näher tritt, wird zweifelnd nach Strukturen suchen und sich vielleicht fragen, was er oder sie hier überhaupt soll. Wer nicht wenigstens mit dem achten Grad sicher umzugehen weiß, wird hier nur für kurze Zeit glücklich werden. Auf der anderen Seite bieten die schweren Routen mit ihrer außergewöhnlichen Kletterei – einer Mischung aus extremen Kratzerleisten und glatten Platten mit einzelnen scharfen Löchern – dem, der kann, die Möglichkeit, sich hier einmal abseits großer Überhänge an der Grenze zum zehnten Grad zu versuchen. Einziger aber beachtlicher Wermutstropfen ist, dass etliche Routen von den Erschließern heftig mit geschlagenen Griffen zurechtgetrimmt wurden. Beide Felsen sind nach Nordosten gerichtet und bekommen unter einem dichten Laubdach so gut wie nie Sonne ab. Eigentlich ein gutes Plätzchen für heiße Sommertage – wenn da nicht die hohen Schwierigkeiten wären. Im Frühjahr bleiben einige Routen lange feucht, sodass die beste Zeit für den finalen Angriff auf das einstudierte Projekt wohl der Herbst sein dürfte. Hauptmassiv: Die Fuchslay bietet feinen, kompakten Plattenkalk, wie man ihn in diesem Teil der Republik nicht so ohne weiteres vermuten würde. Die zum Teil sehr kleingriffigen Routen erfordern eine präzise Fußtechnik und stahlharte Finger. Die Dichte an Routen jenseits des achten Grades ist an den hiesigen Felsen einmalig. Schade, dass sich die Erschließer den Griff zu Hammer und Meißel an etlichen Stellen nicht verkneifen konnten. Kleine Fuchslay: Die Routen am rechten Nebenfels sind zwar deutlich leichter, lohnen einen Besuch allein aber nicht. Sie sind leider deutlich kürzer und weisen weniger gutes Gestein auf. Das ist ein bisschen schade. Zum Aufwärmen für die Bretter an der großen Wand sind die Routen an der Kleinen Fuchlay sicher zu leicht. Und um an diesen Schwierigkeitsgraden eigenständig interessierte Kletterer herzulocken, sind es andererseits aber auch einfach zu wenige Klettermeter.
CRAG STATISTICS
30
Routen
951
meters climbed
54
Zlags
6c+
average grade

J F M A M J J A S O N D

Very safe
Parking
Slabs
Vertical
Exposition
100 m.
5 min.

GALLERY