Dohlenfels

Der größte Fels des Gebiets ist zweifellos das Herz Konsteins und bereits von weither sichtbar. Wenn dann die Sonne in das steile Riesengemäuer scheint, übt der Fels eine beinahe magnetische Anziehungskraft auf Kletterer aus. Und so war ́s eben auch schon früher. Mit vielen großen, klassischen Wegen, die damals wie heute Vorsicht, Keile und Schlingen erfordern, wurde hier Klettergeschichte geschrieben. Großes Aufsehen erregte 1910 die erste Dohlenfelsbegehung über den Südgrat durch den Ingolstädter A. Körner. Klassiker wie „Schaumrolle“ (6-), „Wenzel-Ged.-Weg“ (6-) oder der „Nürnberger Weg“ (6+) folgten in den 20er Jahren. Unter den früheren Erstbegehern lesen sich viele bekannte Namen. Beim Konsteiner Klettertreffen 1981 stellte der Fels das Zentrum der Aktivitäten dar. Unvergessen bleibt die damals erste freie Begehung der „Blauen“ (8) durch den Briten Ron Fawcett oder die Begehung des „Superjoker“ (8+) durch den damaligen Star der weltweiten Kletterszene, John Bachar aus den USA. Er zog unter den staunenden Augen der Zuschauerschar in der Schlüsselstelle sein T-Shirt aus. Außerdem toppte er die Clean-Climbing-Demonstration am „Ingolstädter Weg“ (6+/7-) von Andreas Kubin und Sepp Gschwendtner, indem er die Route danach seilfrei im Auf- und Abstieg beging. Die Klettereien am Dohlenfels sind wunderbar und ausgesprochen abwechslungsreich. Meist sind die Touren sehr lang, die außergewöhnliche Steilheit fordert viel Kraft und hat nach einem ausgiebigen Klettertag schon manchem das Halten des Weizenglases erschwert. Sogar bei Regen ist im Bereich der großen Überhänge noch manche Route möglich und nach dem Regen trocknet es allge- mein sehr schnell wieder ab. Da häufig reger Betrieb herrscht ist das Tragen eines Helms zu empfehlen. Oft befinden sich Kletterer auf dem viel begangenen Südgratklassiker über einem. Herabfallende Steine können auch in benachbarte Einstiegsbereiche abgeleitet werden, also aufpassen!