Inntalklettergarten

Südlich von Passau reihen sich am Ufer des Inns die Felsen des Inntalklettergartens aneinander. Der „Anfänger“- und der „Extremfels“ wurden 1970 von Manfred Zimmermann & Co erschlossen, 1972 schließlich die beiden ca. 150 m stromaufwärts liegenden Felsen. Damals wurde von unten mit Normalhaken erstbegangen, die mitunter auch zur Fortbewegung genutzt wurden - der Begriff „Rotpunkt“ war noch nicht geboren. Zimmermann und Kameraden hatten einen Klettergarten bei Lofer als Vorbild für „Ihren“ Inntalklettergarten. Es wurden viele Routenverläufe mit unterschiedlichen Farben an die Felsen gepinselt, auf dem Anfänger- und dem Extremfelsen wurden „Gipfelkreuze“ errichtet, es gab einen Grillplatz, Klimmzugstangen, einen kleinen Klettersteig und sogar Ansichtskarten und Klettergarten-Abzeichen. In den 1980er Jahren war Matthias Leopold einer der Haupterschliesser. Er eröffnete einige schwerere Sportkletterrouten und erweiterte es um teils im Wald versteckte Felsen. An den stark frequentierten Felsen (Platte 2, Anfängerfels, Extremfels und Drei Zinnen) wurden fast alle Normalhaken entfernt und in unermüdlichem Einsatz von Andreas & Emanuel Hofer durch Bohrhaken ersetzt. Seit 2008 hat Emanuel leider aus beruflichen und privaten Gründen nicht mehr so viel Zeit. Die restlichen Massive fristen aus unerklärlichen Gründen ein z. T. moosiges Schattendasein, dort stecken auch noch die Bohrhaken aus den 80ern (!). Für außenstehende Kletterer ist es schwer zu verstehen, warum sich an nur vier von zehn Felsen des Gebiets die Kletterer gegenseitig auf den Füßen herumtrampeln und der Rest vor sich hin gammelt.