Wiesenwand

Bayern,

Etwa 200 m rechts der Keltenwand befindet sich die Wiesen- wand. Seit der Jahrtausendwende waren hier zuerst Felix Frieder und dann Beate Höck und Ludwig Frimann Kintscher (die beiden bohrten ihre Routen sogar meist im Vorstieg!) erschließungstechnisch aktiv. So entstanden die ersten beliebten Routen in diesem Sektor. In den letzten 10 Jahren wurde die Wiesenwand dann von diversen Erschließern zum superbeliebten Spot ausgebaut – was nicht immer und überall für Zustimmung und Freude gesorgt hat. Es ist leider unglaublich, denn bis weit über die Jahrtausendwende gab es hier nämlich keinerlei Probleme. Dann hat sich mit den neuen Routen ganz deutlich etwas gezeigt: kurzer Anstieg, tolle Routen, schöne Wiese mit Pferden und Kühen ziehen auch dumme Kletterer an! Diese Spezies von „Bergsportlern“ springt nicht nur gerne über den Zaun, sondern gehört offensichtlich zu den „Tierfreunden“, welche sich auch bei Weidebetrieb dort ohne Rücksicht stehend, sitzend und liegend herumtreiben. Im Sommer ist die Wiese dafür nämlich viel einladender, eben aber für die Tiere bestimmt. Oder sollen die etwa hier im Winter Gras fressen, wenn endlich keiner mehr an der Wand herumläuft? Kurzum: der Pächter der Wiese war bisher so kooperativ, dass er mit dem DAV Schilder aufstellte, mit der freundlichen Bitte, die Weide bei Betrieb nicht zu betreten. Da dies sowieso nur in einigen Monaten des Jahres (Frühjahr, Sommer und Herbst) der Fall ist, sollte man meinen, vernünftige und erwachsene Menschen, welche des Lesens von Schriftsprache mächtig sind, würden ihre Gehirnzellen dazu benutzen, ihren Körper nicht im kürzesten Weg über den Zaun und die Wiese zu lenken. Doch weit gefehlt, denn an schönen Sonnentagen liegen hier ganze Gruppen zwischen den Kühen oder Pferden, welche dann nach Kletterbetriebsschluss auch noch den hinterlassenen Müll auffressen dürfen. Es würde da doch niemand wundern, wenn dem Bauern bald der Geduldsfaden reißt, und die Wand komplett für das Klettern gesperrt werden müsste. Die Kletterer hatten bisher einfach nur Glück, denn noch spricht der Bauer mit uns und stellt brav seine Schilder in der Hoffnung auf, es würden sich alle daran halten bzw. seine Anliegen respektieren. Da bleibt einem als Führerautor auch nur die allerletzte Möglichkeit, nämlich erneut an eure Vernunft zu appellieren, die Schilder zu berücksichtigen und an diesen speziellen Tagen mit Weidebetrieb auf das Klettern an der Wiesenwand zu verzichten und vor allem die Wiese überhaupt nicht zu betreten. Nur so können auch noch andere in der Zukunft hier klettern, ohne das mit Sperrungen o.ä. aufgewartet werden muss. Deshalb auch noch einmal in Großschrift: WIESE BITTE IM SOMMER UND BEI WEIDEBETRIEB NICHT BETRETEN! Konsequenterweise hätte man diesen Sektor gar nicht mehr im Führer veröffentlich dürfen, es handelt sich schließlich um unser Kochler Problemkind im „Dauerbrennzustand“ und ohne wirkliche Besserung von Seiten einiger Kletterer! Ich per- sönlich möchte daher nochmal hervorheben: Hier soll weder für diesen Sektor geworben, noch mehr Massen angelockt werden. Dennoch bin ich zu der Meinung gekommen, dass eine Nicht-Veröffentlichung von einigen Vertretern unseres Sports als „Unwissenheits“-Argument benutzt werden könnte, so dass ich den Sektor mit allen Details in den Führer mitaufgenommen habe. So kann sich jetzt keiner der Leser bei einem Fehlverhalten mehr rausreden oder bei „Unwissenheit“ auf diesen Topo verweisen.
CRAG STATISTICS
44
Routen
9618
meters climbed
631
Zlags
6b
average grade

J F M A M J J A S O N D

Very safe
Parking
Vertical
Overhanging
Exposition
646 m.
5 min.

GALLERY