Blaueishütte

In dem wunderschönen Nordkar des Hochkalter befindet sich eines der letzten Gletscherchen Bayerns, allerdings ist es nur noch eine Frage der Zeit, bis die verbliebenen Reste des Blaueisgletschers vom erwärmten Klima weggeschleckt werden. Dahingeschmolzen sein soll auch schon der/die ein oder andere beim Genuss der berühmten Donauwelle auf der Blaueishütte, und im Gegensatz zum nahe gelegenen Firnfeld werden die Kuchenstücke hier scheinbar von Jahr zu Jahr größer. Das Kar rund um die Hütte besticht aber nicht nur durch kulinarische und landschaftliche Highlights: Auch für die Kletterer ist jede Menge geboten. Die Auswahl reicht vom Zwei-Züge-Boulder bis hin zur 15-Seillängen-Route. Die vollständige Beschreibung aller Klettermöglichkeiten rund um die Blaueishütte würde den Rahmen dieses Führers sprengen. Die alpinen Kletterrouten werden im geplanten Panico-Alpinkletterführer „Berchtesgaden, Band West“ voraussichtlich zweitausendirgendwann zusammengefasst. Bis dahin soll auf die informative Homepage der Blaueishütte unter www.blaueishuette.de verwiesen werden. Darüber hinaus füllt den Karboden ein Meer von Felsblöcken, an denen in den letzten Jahren ein hochklassiges Bouldergebiet entstanden ist. Infos dazu gibt es ebenfalls auf der Hüttenhomepage sowie im Kletterführer „Alpen en bloc 2“ von Florian Wenter (ebenfalls Panico-Verlag). Im Folgenden werden zwei Klettergärten vorgestellt, die rund zwei Dutzend lohnender Routen in fast allen Schwierigkeitsgraden bieten. Nachdem die Hütte vor allem von Kursen stark besucht wird, wurden in ihrer Nähe aber noch weitere Übungsrouten und Felsen eingerichtet, die dazu kurz erwähnt werden. Huberts Klettergarten: Etwa 10 Minuten oberhalb der Eiswelle befindet sich links vom Wanderweg zum Hochkalter ein weiterer Klettergarten, der vom Bergführer Hubert Nagl zu Ausbildungszwecken eingerichtet wurde. An der plattigen Wand gibt es etwa 20 Linien, die meist als Toprope geklettert werden können. Im rechten Wandteil finden sich auch einige komplett zum Vorsteigen eingebohrte Routen. Die Schwierigkeiten liegen zwischen dem 3. und 6. Schwierigkeitsgrad.